Nach den Protesten der Philosophischen Fakultät in Bezug auf Kürzungen bei der Medien- und Kommunikationswissenschaft in der vergangenen Woche bewertet Professor Wolfgang Schareck, Rektor der ältesten Universität im Ostseeraum, die Lage zur künftigen Finanzierung der Hochschule nur sehr verhalten optimistisch:
„In realistischer Einschätzung zur neuen Zielvereinbarung mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern erwarten wir keine finanziellen Überraschungen zur Digitalisierung, zum Hochschulbaukorridor oder zur Finanzierung der interdisziplinären Departments. Anpassungen an Tarifsteigerungen und der vereinbarte jährliche Aufwuchs von 1,5 Prozent sind vorbesprochen.
Eine entscheidende Verbesserung kommt mit Bundesmitteln, die Ablösung der Hochschulpaktmittel durch den ‚Zukunftspakt Studium und Lehre stärken‘, kurz ZSL genannt. Mit verstetigbaren Beschäftigungspositionen kann über höhere Lehrdeputate auch mehr geleistet werden. Aber die lange Wunschliste hierzu enthält zum größten Teil notwendige Bedarfe in der Lehrerbildung, zur Didaktik, zur Grundschulpädagogik, zur Prüfungsverwaltung. Neben finanziellen Absicherungen für W1-Professuren, etwa bei Digital Humanities, bisherigen Vorleistungen bei Wirtschaftspädagogik oder Ur- und Frühgeschichte möchte die Universitätsleitung daraus auch die Lehrunterstützung für MINT-Fächer, für das Junior- und Orientierungsstudium und für aus allen Fakultäten angemeldete Bedarfe abdecken. Dies kann jedoch erst geschehen, wenn wir alle Zielvereinbarungen abgeschlossen haben. Erst dann kann auch über die Unterstützung der Medien- und Kommunikationswissenschaften nachgedacht werden. Es wird Posterioritäten geben müssen, soll doch keine Fakultät auf Kosten anderer Stellen abgeben müssen. Jetzt bereits Verstetigungen in Aussicht zu stellen, wäre unfair.“
Prof. Dr. Wolfgang Schareck
Rektor